"Wenn Vorspeisen zur Hauptspeise werden"
Geschrieben am 15.08.2016 2016-08-15

"Tolles Sushi in schönem Ambiente"
Geschrieben am 04.08.2016 2016-08-04

"Perfekter Biergarten für laue Sommerabende, ausgezeichnete Küche und aufmerksamer, sehr freundlicher service, Restaurant im Innenbereich wirklich sehr sehr schön, beste Location in und um Tübingen"
Geschrieben am 06.07.2016 2016-07-06

"Besuch erfolgte nach Klinikbesuch -"
Geschrieben am 08.05.2016 2016-05-08 | Aktualisiert am 09.05.2016

"Historische, urig kleine Kneipe"
Geschrieben am 11.03.2016 2016-03-11

"Gutes Essen, wohlgefühlt, gerne wieder"
Geschrieben am 03.01.2016 2016-01-03

"Drucketse um die Mittagszeit"
Geschrieben am 18.12.2015 2015-12-18

"Vincent Klink würde sagen: Klösse und andere Planeten"
Geschrieben am 09.12.2015 2015-12-09

"Lecker zu Mittag gegessen und obendrein noch günstg!"
Geschrieben am 06.12.2015 2015-12-06

"Französisches Restaurant mit überschaubarer Karte im Französischen Viertel"
Geschrieben am 28.10.2015 2015-10-28

"Griechisch essen mt Hindernissen...."
Geschrieben am 27.10.2015 2015-10-27

"Ein tolles Restaurant für einen Ausflug"
Geschrieben am 10.10.2015 2015-10-10

"Unmotivierter Service"
Geschrieben am 03.10.2015 2015-10-03

"Gasthof mit toller Aussicht"
Geschrieben am 03.10.2015 2015-10-03

"Biergarten am Neckar"
Geschrieben am 30.09.2015 2015-09-30

"Tolles Essen, schneller Service!"
Geschrieben am 24.09.2015 2015-09-24

"Grillrestaurant mit Monster-Öffnungszeiten"
Geschrieben am 02.09.2015 2015-09-02

"Lecker Eis und Co"
Geschrieben am 16.08.2015 2015-08-16

"Werder Bremen-Fan-Kneipe in Tübingen"
Geschrieben am 03.08.2015 2015-08-03

"Ausflugsrestaurant mit Biergarten außerhalb von Tübingen - schwäbisch und gut."
Geschrieben am 01.08.2015 2015-08-01

Nach all der Schwärmerei über den ungriechischsten Griechen unweit der Heimat, war ein Besuch fällig. Die Meze Akademie ist der Gegenentwurf zu Pita, Pommes, Gyros und Souvlaki, hier gibt es keine weichgespülte Teutonengriechenküche, sondern nach eigener Aussage echtes griechisches Essen…
Die Spannung stieg und ein Platz auf der Terrasse war schnell reserviert. Obwohl die Terrasse eingekeilt zwischen einer Bundesstraße und einer für befahrenen Ausfallstraße liegt, sitzt man erstaunlich ruhig. Die Tische und die Deko sind angenehm dezent gehalten, keine obligatorischen Hellas-Vokabel-Servietten, keine Fischernetze, keine Götter als Wandgemälde oder Resinfiguren, dafür moderner Charme mit Wurzelholz und dezenter Beleuchtung.
Die Speisekarten sind keine der üblichen Klappmappen in Kleblederimitat, sondern beschriebe Schiefertafeln, die neben den Tisch gestellt werden. Von der umfassenden Getränkekarte wähle ich einen erfrischenden griechischen Weißwein, dazu eine Flasche Mineralwasser. Der Service ist blitzschnell und eifrig bei der Sache.
Nach der Tafel mit den Getränken bringt die blitzschnelle Dame vom Service die nächsten Tafeln mit den Hauptgerichten an den Tisch. Die eine Tafel widmet sich ausschließlich Vorspeisen, denen das Lokal auf seinen Namen zu verdanken hat. Die Meze Akademie bietet eine riesige Auswahl Mezedes, warmer und kalter Leckerlichkeiten. Die Kellnerin erklärt, dass zwei Vorspeisen mengentechnisch einer Hauptspeise entsprechen und wir wagen zu zweit das Experiment und bestellen insgesamt vier Mezedes, zwei mal wann, zwei mal kalt.
Nach kurzer Zeit trudeln die ersten Teller ein. Die Pilzbällchen mit Ziegenkäse und Trüffelöl und einem Hauch Tomatensauce schmecken großartig. Der Käse ist cremig, sämig, schmelzig, die Pilze runden den Geschmack herrlich ab. Der bestellte Oktopus ist schön angebraten, bissfest und keiner dieser obligatorischen Keilriemenersatzprodukte, die man leider so oft bekommt. Er wird auf einem Spiegel aus Olivenöl, Kräutern und Zwiebeln serviert und das dazu gereichte Brot tunkt sich prächtig ins lauwarme Öl.
Das gegrillte kalte Gemüse besteht aus roten und gelben Paprikastreifen, Zucchinistreifen und Auberginenstreifen. Letztere habe ich nicht versucht, da Aubergine wahrlich nicht mein Gemüse ist. Die anderen Sorten waren durchaus fein, wobei die Zucchini ein bisschen mehr Salz hätte vertragen können. In der Hinsicht bin ich aber ein schlechter Maßstab, weil ich gelegentlich auch einen Salzstreuer auslecken oder ein Glas Sardellen oder Anchovis so essen kann.
Die letzte Vorspeise war ein kalter Linsensalat mit Flusskrebsschwänzen, geschmacklich grandios, genau richtig in der Säure, die sich mit den leicht salzigen Flusskrebsschwänzen genau die Waage gehalten hat. Auf dem hübsch angerichteten Salat thronte noch ein kompletter Flusskrebs, den ich in unserem Fall selbst demontiert habe. Krebs-Laien können den Krebs auf Wunsch auch in der Küche zerlegen lassen.
Der auf Eis servierte Ouzo zum Nachtisch war zwar nicht auf Kosten des Hauses, sondern selbst gekauft, aber der Geschmack war fein und man hatte nicht das Gefühl, den Ouzo nicht nur für die Freunde, sondern für die besten Freunde zu bekommen.
Sollte ich wieder in der Heimat sein, probiere ich mich gerne weiter durch die Mezedes. Die Pilzbällchen und der Linsensalat sind allerdings wieder fest gebucht. Parken kann man kostenpflichtig in der näheren Umgebung und auch zwei Buslinien halten in etwa hundert Metern Entfernung. Das Restaurant ist barrierefrei, die Toiletten waren extrem sauber und sind recht extravagant designt. Da wird Hände waschen zum Erlebnis. Für zwei Personen haben wir mit vier Vorspeisen, Wein, Wasser und Ouzo zum Nachtisch 63,50 Euro bezahlt. Gyros mit Pommes mag billiger sein, aber wer authentische Küche sucht, wird sich hier wohlfühlen.
Von mir gibt's fünf Sterne. Ich komme gerne wieder!